Umgang mit Ängsten und Traurigkeit

Wenn unsere Kinder traurig oder ängstlich sind, suchen sie nach Sicherheit und einem Anker, der ihnen Halt gibt. Und dieser Anker sind wir als Eltern. Je mehr wir unseren Kindern das Gefühl geben können, dass sie mit allem, was sie bewegt, willkommen, emotional gehalten und beantwortet werden, umso mehr bestärken wir sie darin, authentisch und vertrauensvoll zu sein. Dafür können wir großartige Vorbilder sein!

„Schlechte“ Gefühle gibt es nicht!

Uns allen liegt am Herzen, dass unsere Kinder glücklich sind. Wir möchten sie schützen. Deshalb neigen wir dazu, unsere eigenen unangenehmen Gefühle zu beschönigen oder vor ihnen verbergen zu wollen. Doch Kinder haben sehr feine Antennen. Sie spüren intuitiv, wenn Mama oder Papa traurig oder ängstlich sind, wenn etwas nicht „stimmig“ ist. Oft fragen Kinder dann auch direkt nach, um die eigene Unsicherheit zu neutralisieren. Wird nicht ausgesprochen, dass die Eltern emotional bewegt sind, entsteht in den Kindern ein Gefühl von Nervosität, Unruhe und Unsicherheit. Es kann sogar sein, dass sie annehmen, mit ihnen selbst sei etwas nicht in Ordnung und sie seien der Grund für die Spannung. Unser Wunsch, unsere Kinder zu beschützen, kann emotional also leider genau das Gegenteil bewirken. Sind wir authentisch, kann sich das Familiensystem auch in schwierigen emotionalen Situationen entspannen.

Eltern sind Vorbilder im Umgang mit Emotionen

Zwar ist nicht jeder Grund für ein unangenehmes Gefühl für Kinderohren geeignet, aber wir können unseren Kindern einfühlsam und authentisch vermitteln, was wir fühlen, und dass alle Emotionen in unserer Familie einen sicheren Platz haben dürfen. Wichtig ist, dass Gefühle wie Traurigkeit oder Ängste genauso gefühlt und benannt werden dürfen wie Freude und Glück, und dass es eine Stärke ist, mit allen Gefühlen in der Welt zu sein. Je mehr wir als Eltern zu unseren eigenen Gefühlen stehen, umso einfacher ist der Umgang mit Gefühlen auch für unsere Kinder. Und damit sind wir die besten Vorbilder für Sie! Ganz vertrauensvoll und selbstverständlich können sie dann auch mit ihren Ängsten, Traurigkeit und Sorgen auf uns zukommen, in der Gewissheit, damit willkommen zu sein.